Am Mittwochabend, den 6.7.2016, hatten die Stadtisten zu einer offenen Diskussion über die Parklets eingeladen. Wir haben uns am Parklet vor der Tübinger Straße 90 (Café Galao) getroffen, uns dort ein paar Sitzgelegenheiten ausgeliehen, die im Parklet untergebracht sind und sind auf den Marienplatz gegangen.
Vor Ort waren jeweils mehrere Stadtisten, die Initiatoren von Parklets für Stuttgart und vom Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur, weitere Interessierte und die Grüne Fraktion des Bezirksbeirates Süd vor Ort.
Die Informationslage ist bislang recht dünn. Jetzt wissen wir mehr.
Was ist das?
In Stuttgart wurden 11 Parklets installiert. Vereinfacht gesagt ist ein Parklet eine städtebauliche urbane Intervention. Dazu wurden in Stuttgart jeweils ein bis drei Parkplätze am Straßenrand umgestaltet. Studierende haben nach Vorstudien Objekte entworfen und gebaut, die von jedem benutzt werden dürfen. Noch sind nicht alle fertig.
Wer macht das?
Dahinter stecken die Reallabore. Das Land Baden-Württmberg fördert die Reallabore als eine neue Form der Vernetzung und Kooperation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft (1). In Stuttgart gibt es eines davon. Hauptprojektträger ist die Universität Stuttgart. Die Parklet-Idee schaffte es bis in die Jury des Reallabors und wurde in das Programm aufgenommen.
Was kostet das?
Die 11 Parklets erhielten insgesamt 5.000 Euro aus Mitteln des Reallabors. Die kolportierten 8 Millionen Euro gehen an sieben Forschungsprojekte in Ballungsräumen, über ganz Baden-Württemberg verteilt (2).
Wer erlaubt so etwas?
In der Jury waren verschiedene Personen der Stadtgesellschaft vertreten. Unter anderem das Stadtplanungsamt der Stadt Stuttgart. Nach Vorgesprächen unter anderem mit dem Baubürgermeister hat das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart die Parklets für drei Monate genehmigt.
Was passiert mit den Parklets?
Die Universität Stuttgart begleitet die Projekte wissenschaftlich. Im Vorfeld wurde jeder Standort untersucht und für jedes der 11 Parklets ein eigenes Konzept entwickelt. Während der gesamten Dauer von drei Monaten werden die Effekte der Interventionen an den 11 Standorte dokumentiert. Auch die Anwohner werden einbezogen. Nach dem Abbau werden die Ergebnisse der Untersuchung ausgewertet und zusammengefasst.
Warum hat das Parklet hier bunte Papp-Schubladen?
Nein, wir sind nicht bei Ikea. Die Schubladen zieht man raus und setzt sich drauf. Für unsere Aktion am Mittwoch haben wir 15 Stück auf den Marienplatz getragen und uns zum Reden in den öffentlichen Raum gesetzt.
Artikel aus der Stuttgarter Zeitung zu unserer Diskussionsrunde