Amtsblattbeitrag vom 21. Mai 2020
Kommunikation ist nicht einfach. Erst recht nicht politische. Derzeit werden täglich politische Entscheidungen getroffen, die einen großen Einfluss auf unser Leben haben und nicht immer allen gefallen. Es bleiben Schulen und Kitas geschlossen, Fußballspiele und Demonstrationen werden aber wieder erlaubt, manche Firmen werden gerettet, andere im Stich gelassen. Da sich der Kenntnisstand über die Seuche schnell ändert, muss entsprechend schnell entschieden und gehandelt werden. Und nicht alle Entscheidungen erweisen sich als richtig, sie müssen nachjustiert oder zurückgenommen werden.
Auch lokale Unterschiede sorgen für Verwirrung: Während in Berlin nur 50 Menschen demonstrieren durften, wurden in Stuttgart schon 10.000 Menschen auf dem Wasen erlaubt. Und manche Entscheidungen haben eine große Tragweite für die Betroffenen – wie zum Beispiel die Frage, wann man die Kinder wieder in die Kita schicken kann. Schwammige Ansagen sorgen da eher für Verwirrung.
All das ist für viele schwer nachzuvollziehen. Das sorgt für Verdruss. Fragen, die offenbleiben, können leicht von Populist_innen beantwortet werden. Umfassende, ehrliche und transparente Kommunikation hilft dabei, demokratische Prozesse verständlich und nachvollziehbar zu machen. Zu Fehlern sollte man offen stehen, denn irren ist menschlich. Auch wir sind davor nicht gefeit, insbesondere in Zeiten, die uns allesamt überfordern.