Amtsblattbeitrag vom 11. Juni 2020
Egal, ob Alltagsaktivitäten wie Spazierengehen oder intensiver Sport: Bewegung hält körperlich sowie psychisch gesund und erhöht das Wohlbefinden. So empfiehlt die WHO 10.000 Schritte am Tag. Gerade in Zeiten von geschlossenen Fitnessstudios erfreuen sich aktuell viele Stuttgarter_innen daran, sich im Freien bewegen zu können. Wir finden: Eine Stadt muss so gestaltet sein, dass sie es den Menschen erleichtert, in ihrem Alltag und ihrer Freizeit aktiv zu sein! Allerdings ist es bei Weitem nicht ausreichend, Straßen – für einen befristeten Zeitraum – für den motorisierten Verkehr zu sperren. Auch reicht es nicht, Spiel- und Bolzplätze zu bauen. Denn auch die Stuttgarter_innen werden immer älter und sie benötigen Quartiere, die so gestaltet sind, dass sie sich dort gerne bewegen. Wir brauchen eine Stadtplanung, die Quartiere als Urbane Bewegungsräume sieht. Kurzum: Wenig Luftschadstoffe, gute Straßenbeleuchtung, niedrige Verkehrsbelastung, gute Zugänglichkeit von von Geschäften und Dienstleistungen, saubere und breite Gehwege sowie Vegetation und ästhetische Umgebung (z. B. Annear et al., 2014). Schon zehn Bäume mehr in einem Quartier würden die Menschen zu mehr Bewegung anregen und sich bis zu sieben Jahre jünger fühlen lassen (Kardan et al., 2015). Ab elf Bäumen mehr mindert sich das Herzinfarkt-Risiko und die Lebenserwartung steigt um drei Jahre an (Brown et al., 2016). Bewegung und Bäume sind einfach super.